YPS: Die verpasste Chance

Konzeption für den Relaunch einer Kultmarke


Nicolas von Lettow-Vorbeck erforschte im Jahre 2010 im Rahmen seiner Bachelorarbeit das Thema YPS aus einer (medien)wissenschaftlichen Perspektive. Seine Arbeitsergebnisse veröffentlichte er im Sommer 2010 in dem Buch "YPS - Die verpasste Chance, Konzeption für den Relaunch einer Kultmarke". Knapp drei Jahre später, im Mai 2013, entschied sich Nicolas, seine Arbeit allen Besuchern der YPS Fanpage kostenlos zur Verfügung zu stellen.
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Nicolas von Lettow-Vorbeck
YPS: Die verpasste Chance Konzeption für den Relaunch einer Kultmarke

Umfang: 87 Seiten (2,10 MB)
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Nicolas, wie kam es zu Deiner wissenschaftlichen For­schung über YPS?
Ich saß damals in einer langen Vorlesung zum Thema Markenaufbau und Markenführung. Der Dozent erläuterte die großen Schwierigkeiten, eine Marke erfolgreich im Markt einzuführen und vielen Konsumenten bekannt zu machen. Auf einmal kam mir mein Kindheitsbegleiter YPS in den Sinn. Plötzlich begann es in meinem Kopf zu arbeiten. Ich überlegte mir: Da gibt es diese unglaublich bekannte, hoch emotionale Marke und trotzdem liegt sie tot und inaktiv herum. Wie könnte man dieses gewaltige, brachliegende Potential nutzen?

Was genau hast Du in Deiner Arbeit erforscht?
Erstens habe ich anhand des Medienprodukts YPS untersucht, wie sich die Phänomene Kindheit und Medienkonsum seit den 1970er und 1980er Jahren verändert haben. Zweitens habe ich mögliche Optionen für einen Relaunch der Marke YPS dargestellt.

Was sind die Kernsätze Deiner Forschung?
Mir ist folgende Passage am Ende meines Buches besonders wichtig: "Millionen von Menschen in Deutschland, Österreich und der Schweiz verbinden mit YPS ihre Kindheit. In der Retrospektive werden Aspekte dieses Lebensabschnittes stark idealisiert. Diese Emotionalisierung lädt die Marke YPS positiv auf. YPS ist für viele ein greifbares Stück Kindheit und somit eine authentische Retromarke. Sie besitzt Kult-Potential, da das Heft Teil der Alltagskultur der 1970er und 1980er Jahre war. [...] Die wertvolle Marke YPS könnte wieder erfolgreich auf dem Markt etabliert werden. Voraussetzung für diese Markenreaktivierung ist eine klare Zielgruppendifferenzierung. [...] In Zeiten rückläufiger Geburtenraten sollten Erwachsene die primäre Zielgruppe der Relaunch-Konzeption sein. Viele von ihnen waren als Kinder begeisterte YPS-Leser und bilden heute die "Generation YPS". Die Produkte sollten sich an den Bedürfnissen dieser erwachsenen Nostalgiker orientieren."

Was waren die größten Probleme beim Verfassen Deiner Abschlussarbeit?
Ich musste sehr aufpassen, nicht zu emotional mit meiner Kindheitsmarke YPS umzugehen. Wissenschaftliches Arbeiten verlangt unbedingt eine distanzierte Betrachtungsweise und duldet keine Sammlung von nostalgischen Erinnerungen. Zum Glück hat mich mein Professor Christian Schicha, selbst ein YPS-Fan, hilfreich bei meiner Arbeit unterstützt.

Letzte Frage: Warum stellst Du Deine Arbeit allen YPS Fans kostenlos zur Verfügung?
Ich glaube, dass wissenschaftliche Ergebnisse keinen Wert haben, wenn sie in dunklen Archiven verstauben und nur von einem Dutzend Menschen gelesen werden. Stattdessen wünsche ich mir, dass möglichst viele YPS-Interessierte mit meinen Gedanken in Kontakt kommen, sich an meinen Ausführungen erfreuen, über sie streiten oder diese als Ansporn sehen, eigene YPS-Projekte auf die Beine zu stellen. Grossartige, inspirierende Projekte, wie die YPS Fanpage von Dominik, leben vom Engagement. Noch mehr Nutzer sollten sich in ähnliche Projekte aktiv einbringen, statt nur passiv zu konsumieren und bestenfalls zu kritisieren!

Vielen Dank, Nicolas!
Letzte Änderung: 16.06.2013, 20.00 Uhr Text: © 2013 YpsFanpage.de Impressum